Montag, 25. Juli 2011

Wasser für alle - Noch bis vor einem Jahr keine Selbstverständlichkeit (O-Ton-Paket) http://www.themenportal.de/audio/wasser-fuer-alle-noch-bis-vor-einem-jahr-keine-selbstverstaendlichkeit-o-ton-paket

Wasser für alle - Noch bis vor einem Jahr keine Selbstverständlichkeit (O-Ton-Paket)

Audio - Shortlink:
http://shortpr.com/bxyk69

Audio - Permanentlink:
http://www.themenportal.de/audio/wasser-fuer-alle-noch-bis-vor-einem-jahr-keine-selbstverstaendlichkeit-o-ton-paket


Wasser ist immer da: morgens beim Zähneputzen, beim Kochen, beim Duschen – sogar unsere Autos können wir waschen, ohne dabei auch nur einen Moment lang darüber nachdenken zu müssen, dass plötzlich nichts mehr aus der Leitung kommen könnte. Was man schnell vergisst: nicht überall auf der Welt ist dieser Luxus so selbstverständlich wie bei uns. Erst vor heute genau einem Jahr (28. Juli 2010) haben die Vereinten Nationen ein Grundrecht auf Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Grundversorgung beschlossen – ein Recht, das durch die Jahrhundertdürre in Ostafrika, mit zum Teil katastrophalen hygienischen Umständen aktueller denn je ist.


Bärbel Dieckmann von der Welthungerhilfe, kann man denn sagen, dass der Beschluss, Wasser zu einem Menschenrecht zu machen, schon erste Erfolge erzielt hat?


O-Ton 1: „Nein, das kann man so sicher nicht beantworten. Was man beantworten kann ist, dass dadurch, dass das formuliert ist als Rechtsanspruch der Menschen, dass man einfordern kann in den Ländern, von den Regierungen, dass wirklich unterstützt wird, dass Genehmigungen gegeben werden. Aber in der Realität kann man natürlich noch nicht sagen, es hat sich jetzt der Umfang der wasserfördernden Maßnahmen erhöht. Zudem hat die Welthungerhilfe immer wasserfördernde Maßnahmen ergriffen.“


Das Horn von Afrika ist eine trockene Region. Doch so trocken wie im Moment war esin den letzten 60 Jahren nicht mehr. Die Erde ist staubtrocken, Mensch und Tier finden kaum noch etwas zu essen oder zu trinken. Auch in Kenia leiden die Menschenunter der Jahrhundertdürre. Viele Experten sind sich einig, dass die Dürre vorhersehbar war. Was tut die Welthungerhilfe, um die Dürre möglichst frühzeitig zu bekämpfen. Hier im Massai-Gebiet ist die Situation nicht ganz so schlimm, weil es hier die sogenannten Felsregenfänge gibt. Wie genau funktioniert das?


O-Ton 2: „Also in Kenia ist ein Projekt entwickelt worden, dass man da, wo es Felsen gibt, das Regenwasser sammelt - es unten im Becken auffängt, dann Vorrat von Wasser hat und die Menschen im Dorf dann Wasser für ihren eigenen Gebrauch kaufen können.“


Und das funktioniert?


O-Ton 3: „Ja, das funktioniert gut. Die Menschen arbeiten übrigens in der Regel selbst bei den Bauarbeiten mit und nachher kann man nur die strahlenden Augen sehen, wenn man nur noch den Hahn aufdrehen muss. Und Frauen sind oft um vier Uhr morgens losgegangen, drei Stunden hin und drei Stunden zurück, Mädchen, die deshalb nicht zur Schule gegangen sind – was das bedeutet, wenn man das Wasser einfach so bekommt. Und die geringe Summe, die dafür bezahlt wird pro Liter, kommt auf eine Bank und wird angespart für notwendige Reparaturen.“


Und wie übertragbar ist dieses Modell, das geht ja wohl nur da, wo es Berge oder zumindest Hügel gibt?


O-Ton 4: „Wir werden uns jetzt angucken, in welchen anderen Ländern das durchführbar ist, es geht eindeutig nicht in ganz flachen Wüstenregionen, da muss man mit anderen Methoden arbeiten. Aber hier, da wird tatsächlich in einem Dorf für 800 Menschen Leben ermöglicht.“


Abmoderationsvorschlag:


Bärbel Dieckmann von der Welthungerhilfe, vielen Dank! Heute vor einem Jahr haben die Vereinten Nationen beschlossen, dass Wasser ganz offiziell ein Menschenrecht sein soll. Auch, wenn die meisten Projekte in dieser Richtung nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein konnten: die „Felsenregenfänge“ in Kenia sind dabei ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Wasser für alle - Noch bis vor einem Jahr keine Selbstverständlichkeit (Beitrag) http://www.themenportal.de/audio/wasser-fuer-alle-noch-bis-vor-einem-jahr-keine-selbstverstaendlichkeit-beitrag

Wasser für alle - Noch bis vor einem Jahr keine Selbstverständlichkeit (Beitrag)

Audio - Shortlink:
http://shortpr.com/s3httc

Audio - Permanentlink:
http://www.themenportal.de/audio/wasser-fuer-alle-noch-bis-vor-einem-jahr-keine-selbstverstaendlichkeit-beitrag


Wasser ist immer da: morgens beim Zähneputzen, beim Kochen, beim Duschen – sogar unsere Autos können wir waschen, ohne dabei auch nur einen Moment lang darüber nachdenken zu müssen, dass plötzlich nichts mehr aus der Leitung kommen könnte. Was man schnell vergisst: nicht überall auf der Welt ist dieser Luxus so selbstverständlich wie bei uns. Erst vor heute genau einem Jahr (28. Juli 2010) haben die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Wasser zu einem Menschenrecht erklärt – ein Recht, das durch die Jahrhundertdürre in Ostafrika, mit zum Teil katastrophalen hygienischen Umständen aktueller denn je ist. Die Welthungerhilfe leistet unter anderem in Kenia Hilfe – also dort, wo die Situation aktuell mit am schlimmsten ist. Und trotzdem: es gibt Hoffnung! Dagmar Wittek war für uns im Osten Afrikas und zeigt, wie es auch gehen kann. Ein Erfolgsprojekt: Made in Kenia.


ATHMO DORF


Sprecher: Maparasha, ein Massai Dorf etwa 5 Stunden südlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Das Buschland ist ausgedörrt. Aber: Menschen und Tiere haben hier dennoch reichlich Wasser, weil sie zusammen mit der Welthungerhilfe Felsregenfänge gebaut haben. Trotzdem waren sie alle erst einmal skeptisch, als die Welthungerhilfe mit der Idee der Felsregenfänge kam, erzählt NiorangOroma.


O-Ton 1: „Am Anfang haben wir uns das gar nicht vorstellen können, dass man vom Fels Wasser bekommt. Aber dann haben sie angefangen zu bauen und wir konnten sehen, dass das Wasser an den Mauern die Felsen runtergeleitet und dann in Tanks gesammelt wird.“


Sprecher: Fast eine Million Liter Wasser haben sie jetzt in drei Tanks gespeichert, erzählt Oromas Freundin NdaliEmissia stolz.


O-Ton 2: „Seitdem wir hier Wasser holen können, geht es uns viel besser. Cholera und andere Krankheiten gibt es nicht mehr.“


Sprecher: Emissia hat 12 Kinder, die zuvor oft nicht zur Schule gehen konnten, weil sie ihrer Mutter helfen mussten Wasser zu holen. Das nächste ausgetrocknete Flussbett, aus dem man aus einem mit der Hand gebuddelten Loch noch Wasser schöpfen kann, ist drei Stunden Fußmarsch entfernt, berichtet Oroma.


O-Ton 3: „Das Wasser ist jetzt schön nah, das ist gut, weil wir Zeit sparen und dafür mehr Zeit zum arbeiten haben.“


Sprecher: Auch Ndalia sieht nur Vorteile in den Felsregenfängen.


O-Ton 4: „Wir profitieren zudem, weil wir das Wasser auch verkaufen. Das Geld geht auf ein Bankkonto und wenn wir Reparaturen an den Tanks, Leitungen oder Mauern haben, dann können wir sie davon bezahlen.“


Sprecher: Bohrlöcher und Brunnen sind oft nicht nachhaltig. Bohrlöcher brauchen meist Generatoren und um die zu betreiben, benötigt man Diesel und Geld.Das haben nur wenige Menschen in Afrika und damit können in guter Absicht gebaute Brunnen ganz oft nach kurzer Zeit nicht mehr benutzt werden, erklärt der Regionalleiter der Welthungerhilfe, Johann van der Kamp.


O-Ton 5: „Darum versuchen wir so viel wie möglich mit Regenwasser, mit Auffangbecken, das Wasser zu nutzen, das umsonst vom Himmel fällt. Und es stellt sich heraus, dass sich diese Wasserauffangsysteme einfach auf Dauer viel mehr lohnen.“


ATHMO WASSER ABFÜLLEN


Abmoderationsvorschlag:


Erst seit einem Jahr gibt es ein offizielles Menschenrecht auf Wasser. Dagmar Wittek hat sich eines dieser ersten Erfolgsprojekte, mit denen die Welthungerhilfe vor Ort hilft, angesehen: die „Felsenfänge“ in Kenia. Mehr über dieses spannende Projekt finden Sie auch im Netz auf www.welthungerhilfe.de.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen