Dienstag, 19. Oktober 2010

Blasenschwäche – ein Tabuthema verliert seinen Schrecken

Blasenschwäche – ein Tabuthema verliert seinen Schrecken

Interview mit dem Urologen Prof. Rainhold Horsch vom Ortenau Klinikum

Offenburg, Oktober 2010. Nur wenige Krankheiten belasten das Selbstwertgefühl so sehr wie Inkontinenz: Wenn Menschen die Kontrolle über ihre Blase verlieren, beginnt ein emotionaler Leidensweg, an dessen Ende nicht selten der Rückzug aus dem Alltagsleben und die Meidung sozialer Kontakte steht. Genaue Zahlen sind schwer zu ermitteln, doch nach unterschiedlichen Schätzungen leiden in Deutschland mindestens vier Millionen Menschen an einer Blasenschwäche. Nachdem das Thema jahrzehntelang tabuisiert wurde, findet inzwischen allerdings ein Umdenken statt, wie Prof. Rainhold Horsch feststellt. Prof. Horsch ist auf der aktuellen Focus-Liste der deutschlandweit besten Mediziner vertreten und Leiter der Urologischen Klinik des Ortenau Klinikums (www.urologie-zentrum-ortenau.de), das deutschlandweit zu den 100 größten Arbeitgebern der Gesundheitsbranche zählt. Der Urologe hält regelmäßig Vorträge vor Betroffenen. „Probleme mit der Blase sind kein Tabuthema mehr, es wird auch
mal gemeinsam mit dem Publikum gelacht“, so der Mediziner. „Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass schon kleine Eingriffe häufig recht großen Erfolg versprechen.“

Detaillierte Diagnose Voraussetzung für erfolgreiche Therapie
Das Thema Inkontinenz gewinnt an Brisanz, je älter die Bevölkerung wird. Bei Menschen im fortgeschrittenen Alter tritt Inkontinenz häufig schon auf, wenn sie husten, niesen oder sich körperlich belasten. Eine Blasenschwäche sollte unbedingt behandelt werden, da das Leiden erhebliche hygienische und soziale Probleme nach sich ziehen kann: Hautreizungen, Harnwegs- und Pilzinfektionen. Allerdings ist die Inkontinenz an sich streng genommen keine Krankheit, sondern nur ein Symptom. Ursache können unterschiedlichste Störungen sein, die detailliert diagnostiziert und therapiert werden müssen.

Fragen an Prof. Dr. Reinhold Horsch, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Ortenau Klinikum.
Frage: Herr Professor Horsch, Sie sprechen in ihren Vorträgen Frauen und Männer gleichermaßen an. Welche Erkrankungen, die Ursache für Blasenprobleme sein können, treffen insbesondere Männer?
Prof. Horsch: Bei der gutartigen Vergrößerung der Prostata, deren Ursache noch nicht vollständig geklärt ist, kommt es mit zunehmendem Wachstum zu Problemen beim Wasserlassen, einem häufigen Harndrang (Reizblase), einem Nachlassen des Harnstrahls und in Einzelfällen zu einem Harnstopp, der eine Notfallbehandlung erfordert. Zudem besteht die Gefahr einer Blasenentzündung oder eines Harnrückstaus, wenn die Blase nicht mehr vollständig entleert wird. Diese Symptome der Prostatavergrößerung lassen sich in der Regel vom niedergelassenen Urologen oder Hausarzt im Anfangsstadium medikamentös gut behandeln. Sind die Beschwerden damit nicht mehr in den Griff zu bekommen, ist eine Operation anzuraten, bei der die Prostata durch eine „Abhobelung“ (Resektion) oder Laserbehandlung (Greenlight-Laser) verkleinert wird.
Frage: Frauen haben zwar keine Prostata, aber dennoch Probleme mit dem Wasserlassen und der Blase.
Prof. Horsch: Ja, Blasenentzündungen und Harninkontinenz, also der unwillkürliche Urinabgang, sind insbesondere für Frauen ein leidiges Thema. Die Blasenentzündung macht sich durch ein häufiges brennendes Wasserlassenmüssen schmerzhaft bemerkbar. Nicht selten ist dem Urin auch Blut beigemengt. Aufgrund der kürzeren Harnröhre gegenüber der des Mannes sowie mit Beginn der Menopause und hormoneller Veränderungen ist die Harnröhrenschleimhaut der Frau recht anfällig gegenüber der Besiedlung mit Bakterien.
Frage: Wie sind die Beschwerden in den Griff zu bekommen?
Prof. Horsch: Die unkomplizierte Blasenentzündung wird heute nach Austestung des Urins mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt.
Frage: Thema Inkontinenz, also die Problematik des unkontrollierten Urinabgangs. Was können betroffene Frauen dagegen tun?
Prof. Horsch: Bei der Inkontinenz unterscheiden wir zwischen dem Urinverlust bei körperlicher Belastung, der Belastungs-Inkontinenz, und der Drang-Inkontinenz. Bei der Belastungs-Inkontinenz handelt es sich um eine Störung des Verschlussmechanismus’ der Blase. Ursache dafür ist die Abnahme der Elastizität der Beckenbodenmuskulatur, manchmal ausgelöst durch Schwangerschaften und schwere Geburten. Bei leichten Beschwerden hilft oft schon ein gezieltes Beckenbodentraining. Reicht das nicht aus, besteht die Möglichkeit kleiner operativer Eingriffe.
Frage: Und die Behandlung der Drang-Inkontinenz?
Prof. Horsch: Diese behandeln wir im Ortenau Klinikum nach entsprechender Diagnostik zunächst fast nur medikamentös. Harndrangvermindernde Medikamente bewirken eine deutliche Linderung der Beschwerden und führen damit zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität. In seltenen Fällen, bei denen die medikamentöse Therapie nicht wirksam ist, kann das aus der Schönheitschirurgie bekannte Botox in die Blasenwand injiziert werden.


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Herr Dieter Schleier

ORTENAU KLINIKUM
Weingartenstraße 70
77654
Offenburg

EMail: dieter.schleier@ortenau-klinikum.de


=== Agenturkontakt ===

Herr Hajo Neu

NEU:KOM GmbH
Hans-Bunte-Str. 8-10
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Inkontinenz ist kein unabwendbares Schicksal mehr.

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Die Urologische Klinik des Ortenau Klinikums (www.urologie-zentrum-ortenau.de) in Offenburg Gengenbach unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Reinhold Horsch mit seinen beiden Oberärzten Dr. Reinhard Groh und Privatdozent Dr. Jörg Simon verfügt über 47 Planbetten und bietet das gesamte Spektrum urologischer Therapieverfahren mit Ausnahme von Nierentransplantationen. Besondere Versorgungsschwerpunkte sind die Entfernung der Prostata über Dammschnitt, Inkontinenz-Therapien, Blasenentfernungen mit Ersatzblasenbildung sowie sämtliche Formen kontinenter und inkontinenter Harnableitungen. Operiert wird ambulant und stationär. Ein weiterer besonderer Schwerpunkt ist die Kinderurologie, in der das gesamte Spektrum urologischer Erkrankungen im Kindesalter abgedeckt wird. Hier ist speziell für Eltern eine gesonderte Kindersprechstunde eingerichtet. Weitere Spezial-Sprechstunden gibt es beispielsweise für Patienten mit Inkontinenz, Potenzstörungen und Penisverkrümmungen. Das
neugegründete Prostatakarzinomzentrum bietet Patienten umfassende Informationen sowie eine interdisziplinäre medizinische Versorgung. Hier werden Behandlungskonzepte entwickelt, die individuell auf jeden Patienten abgestimmt sind. Prof. Horsch ist Zentrumsleiter des Prostatakarzinomzentrums sowie Facharzt für Urologie, Kinderurologie und Spezielle Urologische Chirurgie; 2007 und 2008 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie.

Das Ortenau Klinikum ist ein Baden-Württembergischer Klinikverbund mit neun Klinikstandorten und insgesamt 1.800 Planbetten. Mit rund 5.000 Mitarbeitern zählt das Ortenau Klinikum deutschlandweit zu den 100 größten Arbeitgebern in der Gesundheitsbranche. Träger ist der Ortenaukreis. Jährlich werden hier 75.000 Patienten stationär behandelt. Und jährlich erblicken 3.500 Babys in den Ortenauer Kreißsälen das Licht der Welt.

Herr





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