DSL: Deutsche zahlen jährlich 124 Mio. Euro Regionalaufschläge
Bundesweit jeder Zwölfte betroffen / Vier der großen Anbieter verlangen von 36 Prozent ihrer Kunden einen Regionalaufschlag / DSL-Angebote vor Vertragsabschluss genau überprüfen
München, 19. Juli 2010
CHECK24 – Deutschlands großes Vergleichsportal – hat durch die Auswertung von bundesweit über 35.000 Adressen ermittelt, dass die Deutschen jährlich 124 Millionen Euro für Regionalaufschläge bei DSL-Anschlüssen bezahlen.
Ein Regionalaufschlag ist die Gebühr, die einige DSL-Anbieter in den Regionen erheben, in denen sie über kein eigenes Leitungsnetz verfügen, sondern auf die Infrastruktur anderer Provider zurückgreifen. Die dadurch entstehenden Kosten werden durch den Aufschlag anteilig (ca. fünf Euro) an den Kunden weitergegeben.
Jeder zwölfte Haushalt mit DSL-Anschluss muss Regionalaufschlag zahlen
Bezogen auf den gesamten DSL-Markt müssen acht Prozent aller Nutzer, also jeder Zwölfte, den Regionalaufschlag zahlen. Besonders stark betroffen ist Mecklenburg-Vorpommern: In diesem Bundesland zahlen 14 Prozent der Haushalte mit DSL-Anschluss den Aufschlag zusätzlich zu den Grundgebühren, da die Anbieter dort nicht flächendeckend über eigene Netze verfügen. In Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sind zwölf Prozent betroffen.
Besser ist die Situation in den Stadtstaaten: In Hamburg (null Prozent), Bremen (null Prozent) und Berlin (ein Prozent) wird der Aufschlag am seltensten erhoben. Nordrhein-Westfalen ist mit fünf Prozent das Flächenland mit dem geringsten Anteil an Regionalaufschlägen.
Ausgehend von fünf Euro pro Haushalt und Monat und insgesamt 26,5 Millionen Haushalten mit DSL, zahlen deutsche Verbraucher jährlich 124 Millionen Euro* zusätzlich zu den Grundgebühren.
36 Prozent der Kunden von den vier Anbietern mit Regionalaufschlag betroffen
Vier der großen Anbieter – 1&1, Alice, Congstar und o2 – bitten einen Teil ihrer Kunden mit Regionalaufschlägen zur Kasse.** Die Regioquote, also der Prozentsatz der Adressen, die den Aufschlag tatsächlich zahlen müssen, liegt bei diesen Anbietern im deutschlandweiten Durchschnitt bei 36 Prozent.
Die Regioquote für Mecklenburg-Vorpommern beträgt bei den vier Anbietern 64 Prozent, ist also fast doppelt so hoch wie der bundesweite Durchschnitt. In Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sind es 57 bzw. 55 Prozent. In Nordrhein-Westfalen müssen immerhin 22 Prozent der Kunden zusätzlich zahlen.
In Deutschland existieren 26,5 Millionen DSL-Anschlüsse***. Die vier großen Anbieter mit Regionalaufschlag haben mit 5,7 Millionen**** Anschlüssen einen Marktanteil von ca. 22 Prozent. 36 Prozent der 5,7 Millionen zahlen tatsächlich den Regionalaufschlag. Damit müssen rund 2,1 Millionen (acht Prozent aller DSL-Kunden) einen Regionalaufschlag von ca. fünf Euro monatlich bezahlen – insgesamt 124 Millionen Euro.
Tipp: Anbieter genau vergleichen und über Regionalaufschlag informieren
Die Anbieter zeigen die Regionalaufschläge meist in der Werbung nicht und auf ihrer Internetseite nur im Kleingedruckten.
„Ein vermeintlich günstiger Anbieter kann in Regionen mit Regionalaufschlag teurer sein als ein Anbieter mit höherem Grundpreis aber ohne Aufschlag“, erklärt Daniel Friedheim vom unabhängigen Vergleichsportal CHECK24.de. „Verbraucher sollten sich vor Abschluss eines DSL-Vertrags genau informieren, ob sie einen Regionalaufschlag zahlen müssen“, so Friedheim weiter.
CHECK24 zeigt als bisher einziges Vergleichsportal durch die anbieterübergreifende Verfügbarkeitsprüfung die tatsächlichen Kosten inklusive aller Aufschläge bereits in der Vergleichsübersicht an.
Der CHECK24 DSL-Vergleich
Der DSL-Vergleich von CHECK24 umfasst über 25 DSL-Anbieter mit insgesamt über 200 Tarifen. Er bietet jedem Verbraucher die Möglichkeit, schnell und unkompliziert den eigenen DSL-Tarif mit verschiedenen Alternativangeboten kostenlos zu vergleichen und direkt online zu bestellen. Interessenten können sich auch unter der gebührenfreien Hotline 0800 – 755 455 435 zur Verfügbarkeit von Tarifen beraten lassen.
*Zur Berechnung wurden die 36 Prozent der Kunden von drei der vier großen Anbieter mit Regionalaufschlag (exkl. Congstar) in Bezug zu den 26,5 Millionen Gesamtanschlüssen gesetzt. Als Kosten für die Regionalaufschläge wurden fünf Euro monatlich angenommen.
** Anders Telekom Deutschland: Ihre Kunden erhalten in bestimmten Regionen (v.a. Ballungsgebieten) eine Ermäßigungen auf den regulären Preis.
*** Stand: Dezember 2009, Quelle: Bitcom (www.bitkom.org), inklusive Breitbandanschlüsse über Kabel und Glasfaser
**** Quelle: Zwischen- und Geschäftsberichte der Anbieter, Stand: März 2010, exklusive Congstar. Congstar veröffentlicht keine Kundenzahlen für DSL.
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Sonntag, 18. Juli 2010
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