Wie weiter mit Friedenseinsätzen? „Peace Operations 2025“ - Eine Szenariostudie des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze (ZIF), unterstützt von Z_punkt, gibt Aufschluss
Wird es in 10, 15 Jahren überhaupt noch Friedenseinsätze geben? Und wer wird sie finanzieren? Wer Truppen schicken? Wird die Welt noch konfliktreicher, als sie bereits ist? Und welche Rolle wird die UNO, wird der UN-Sicherheitsrat dann noch spielen?
Internationale Friedenseinsätze haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten enorm verändert. Die Aufgaben, die durch Friedenseinsätze gemeistert werden müssen, sind vielfältig und beständig kommen neue Tasks hinzu, Kriseninterventionen werden komplexer. Immer mehr Kooperationen und Partnerschaften zwischen internationalen Organisationen entstehen, mehr Akteure entscheiden mit.
„Derzeit laufen weltweit über 70 Friedensmissionen und sie sind ein zentrales Instrument der internationalen Gemeinschaft im Umgang mit Konflikten und fragilen Staaten. Insofern ist es dringend erforderlich, über zukünftige Strategien für Peace Operations nachzudenken“, betont Z_punkt Scientific Director Dr. Karlheinz Steinmüller.
Eine internationale und interdisziplinäre Gruppe von erfahrenen Praktikern aus Friedenseinsätzen, Entscheidern und hochkarätigen politischen Vordenkern, traf sich über einen Zeitraum von anderthalb Jahren zu einem Szenarioprozess zur Zukunft Internationaler Friedenseinsätze. In drei Workshops – in Berlin, Addis Abeba und New York wurden vier plausible und konsistente Szenarien entwickelt. Zwar konnten auch die hochkarätigen Experten keine sicheren Prognosen zu diesen Fragen abgeben. Aber sie konnten in dem Prozess, moderiert und unterstützt von Z_punkt, prinzipielle Möglichkeiten, eben die genannten Szenarien, herausarbeiten. Die Szenarien und Ergebnisse sind gerade unter dem Titel „Peace Operations 2025“ vom Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) publiziert worden.
Im Fokus der Workshopteilnehmer standen insbesondere auch die Wechselwirkungen der Schlüsselfaktoren untereinander. So sind beispielsweise die sehr unterschiedlichen lokalen Auswirkungen der Megatrends „Demografischer Wandel“ und „Klimawandel“ in weniger entwickelten Staaten zu berücksichtigen: die Folgen raschen Bevölkerungswachstums auf Ökonomie und Ökologie eines Landes, die Möglichkeiten mit Extremwetterlagen und Wassermangel umzugehen. Unterschiedliche Projektionen liegen den Zukunftsbilder zugrunde: sie gehen einerseits von einer günstigen Entwicklung der Weltwirtschaft, wie auch vom Gegenteil aus.
Wie verhalten sich Staaten im Spannungsfeld zwischen nationalen Interessen und globalen Abhängigkeiten? Werden bestehende multilaterale Beziehungen gestärkt oder entwickeln sich neue regionale Strukturen? Wie wirkt sich die Verschiebung der globalen ökonomischen und politischen Machtverhältnisse aus? Werden sich neue Mächte wie China, Indien und Brasilien in bestehende Strukturen des internationalen Krisenmanagements einfügen? Falls ja, wie könnten neue Strukturen aussehen?
Welche Rolle spielt der Wertewandel in Gesellschaften in Bezug auf die Akzeptanz von internationalen Friedenseinsätzen? Und welche Auswirkungen haben fragile Staatsgebilde, mögliche Konflikte um Ressourcen und die Zunahme von Organisierter Kriminalität, Migration und Flüchtlingsströmen?
Mit welchem politischen Druck durch neue Medien ist zu rechnen und welches Potenzial haben neue Technologien – sind sie Segen oder Bedrohung? Und welche Rolle übernehmen privatwirtschaftlich orientierte Sicherheitsfirmen im Zusammenspiel internationalen Krisenmanagements?
Z_punkt Senior Foresight Consultant und Projektleiter Björn Theis unterstreicht: "Die besonderen Herausforderungen in diesem Projekt lagen in den vielschichtigen Wechselwirkungen von sozialen, technologischen, politischen, ökonomischen und ökologischen Faktoren sowie regionalen Aspekten, die die Zukunft von internationalen Friedenseinsätzen beeinflussen. Gerade an einer solchen komplexen Fragestellung zeigt sich, was Zukunftsforschung leisten kann: Mit Hilfe ihrer Methoden, gepaart mit dem interdisziplinären Fachwissen der internationalen Workshopteilnehmer/innen können komplexe Zusammenhänge sichtbar und systematisiert werden, um so ein strategisches Nachdenken über die Zukunft zu ermöglichen."
Die vier aussagekräftigen Szenarien „Erratic Progress“, „National Interests“, „Regional Diversity“ und „Global Cooperation“ sind in Teilen bewusst überspitzt formuliert, denn die Zukunftsbilder sind keine Voraussagen, vielmehr sollen sie zum kreativen Nachdenken über die Zukunft internationaler Friedeneinsätze anregen.
Eine Zusammenfassung der Szenarien auf deutsch ist unter folgendem Link abrufbar.
http://www.z-punkt.de/zukunft_der_friedenseinsaetze.html
Die komplette Studie zum Download finden Sie hier: http://www.z-punkt.de/studien.html
Interviewanfragen und Belegexemplare Ihrer Berichterstattung schicken Sie bitte an: communication@z-punkt.de
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Z_punkt ist ein international tätiges Beratungsunternehmen für strategische Zukunftsfragen. Die Experten für Corporate Foresight übersetzen Trend- und Zukunftsforschung in die Praxis des strategischen Managements. Mit wertorientierter Beratung gestaltet Z_punkt strategische Zukunftsdialoge und unterstützt Unternehmen bei der Erschließung nachhaltiger Zukunftsmärkte.
Z_punkt ist eingebunden in ein internationales Netzwerk von Zukunftsforschern und Strategen. Als deutscher Knoten des Millennium Projects, des weltweit größten Szenarionetzwerks, verfügt das Z_punkt-Team zudem über einen persönlichen Zugang zu Länderexperten in allen wichtigen Weltregionen. Z_punkt ist für führende Konzerne und große Mittelständler in Deutschland, Europa, USA und Asien tätig und in Kooperation mit Partnerinstitutionen zudem in Foresight-Projekten der Europäischen Union und anderer öffentlicher Träger engagiert.
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Montag, 10. Dezember 2012
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