Extreme Unwetter nehmen zu: Immer mehr Sachsen verlassen sich nicht auf staatliche Leistungen.
Startschuss für gemeinsame Informationskampagne von Politik und Versicherungswirtschaft/ Verschärfung der Hochwassersituation im Osten/ Exklusiv für Sachsen: Naturgefahren per Mausklick erkennen
Immer mehr Sachsen verlassen sich nach Naturgewalten nicht mehr darauf, dass der Staat ihre zerstörten Häuser finanziell entschädigt. Mittlerweile haben 46 Prozent der Hausbesitzer in Sachsen ihr Gebäude gegen Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser versichert. Allein in den vergangenen 1,5 Jahren stieg der Anteil der Häuser, die sich umfassend vor Naturgewalten versichert haben, um fünf Prozent. Im Hochwasser-Jahr 2010 waren es nur 41 Prozent. Die Sachsen schneiden damit deutlich besser ab als der Bundesdurchschnitt. In Deutschland sind nur 30 Prozent aller Haushalte vor den finanziellen Folgen von Naturgefahren geschützt.
„Viele Sachsen sind nach den Sommer-Hochwassern 2010 aktiv geworden und schützen ihr Hab und Gut jetzt auch gegen Überschwemmung und Starkregen“, erklärt Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Dennoch haben 54 Prozent der Hausbesitzer keinen ausreichenden Versicherungsschutz, wenn deren Häuser und Wohnungen durch Starkregen oder Hochwasser überfluten“, erklärt Gause. Die meisten Eigentümer besitzen zwar eine Wohngebäudeversicherung, aber auf einen umfangreichen Naturgefahrenschutz verzichten immer noch viele. „Dabei sind nahezu 99 Prozent der Gebäude in Sachsen problemlos versicherbar“, so Gause. Um sich vor extremen Wetterereignissen zu schützen, brauchen Hausbesitzer und Mieter eine Elementarschadenversicherung.
Informationskampagne von Politik und Versicherungswirtschaft
Eine gemeinsame Informationskampagne von Politik und Versicherungswirtschaft soll jetzt über den richtigen Naturgefahrenschutz aufklären. „Der Klimawandel ist kein abstraktes Phänomen, das weit weg von uns passiert. Die Folgen erleben wir inzwischen direkt vor unserer Haustür“, sagt Gause. Umso wichtiger ist es, die Menschen gezielt in den Regionen aufzuklären und zu informieren. „Wenn wir wissen, dass Naturgefahren zunehmen, müssen wir handeln – und zwar heute.“ Genau an dieser Stelle setzt die Informationskampagne an. Dabei geht es nicht nur um die Themen Versicherungsschutz und Vorsorge, sondern auch um Maßnahmen zur Schadenverhütung.
Verschärfung der Hochwassersituation im Osten
Infolge des Klimawandels müssen sich Sachsen und der Osten Deutschlands verstärkt auf extreme Wetterereignisse einstellen. Klimaforscher haben herausgefunden, dass die Schäden durch sommerliche Unwetter in Zukunft zunehmen werden. Der Osten bekommt das in Form von Sommergewittern mit starkem Hagelschlag zu spüren. Auch für Hochwasser zeigen die Untersuchungen der Klimaforscher im Südosten Deutschlands eine Zunahme. Beispiele für solch extreme Naturereignisse waren in den letzten Jahren das Elbe-Hochwasser 2002 oder die Sommer-Hochwasser 2010 in Sachsen. „Langfristig muss mit einer Verschärfung der Hochwassersituation gerechnet werden“, ergänzt Gause.
Exklusiv für Sachsen: Naturgefahren per Mausklick erkennen
In wenigen Wochen können sich Mieter und Hausbesitzer im Internet darüber informieren, welche Naturgefahren an ihrem Wohnort besonders häufig auftreten. Wer unter der Internetseite www.zuers-public.de seine Adresse eingibt, erfährt in wenigen Mausklicken, ob sein Gebäude beispielsweise durch Stürme, Starkregenereignisse oder Hochwasser gefährdet ist. Das Pilotprojekt startet exklusiv im Freistaat Sachsen. Nach erfolgreicher Testphase werden weitere Bundesländer in das Informationssystem integriert. Die Informationen sind für den Nutzer kostenlos.
Über die Informationskampagne in Sachsen
Die Informationskampagne „Das Wetter spielt verrückt. Sachsen sorgen vor“ soll das Bewusstsein der Menschen für die möglichen Folgen von klimawandelbedingten Naturereignissen und die daraus resultierenden Schäden sensibilisieren. Die Idee für eine öffentlichkeitswirksame Kampagne entstand nach den Sommer-Hochwasser-Ereignissen 2010 in Sachsen. Sie wird u. a. von der Landesregierung, der Verbraucherzentrale Sachsen und der deutschen Versicherungswirtschaft getragen. Verbraucher können sich umfassend auf den Kampagnenseiten des Landes informieren: www.naturgefahren.sachsen.de.
Was ist eine Elementarschadenversicherung?
Die Elementarschadenversicherung schützt vor den finanziellen Folgen von Naturereignissen, wie Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbrüchen. Sie wird als optionaler Zusatzbaustein zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung angeboten. Immer mehr Versicherer gehen hier einen Schritt weiter: Sie bieten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung inklusive der Elementarschadenversicherung an. Kunde und Versicherer können sich natürlich auch gegen den Elementarbaustein entscheiden.
Fragen zum Versicherungsschutz?
Alle Fragen zum Thema Versicherungsschutz vor Überschwemmung und Hochwasser beantwortet das Informationszentrum der deutschen Versicherer ZUKUNFT klipp+klar. Kostenlos per Telefon: 0800/ 742 43 75 oder per Mausklick im Internet unter www.klipp-und-klar.de.
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=== Pressekontakt ===
Herr Christian Lübke
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
Wilhelmstraße 43/43G
10117
Berlin
EMail: c.luebke@gdv.de
Telefon: 030/2020-5116
Fax: 030/2020-6604
=== Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ===
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Seine 469 Mitgliedsunternehmen mit rund 217.000 Beschäftigten und Auszubildenden bieten durch knapp 450 Millionen Versicherungsverträge umfassenden Risikoschutz und Vorsorge sowohl für die privaten Haushalte wie für Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen. Als Risikoträger und bedeutender Kapitalgeber (Kapitalanlagebestand knapp 1200 Milliarden Euro) haben die privaten Versicherungsunternehmen auch eine herausragende Bedeutung für Investitionen, Wachstum und Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft.
=== Zunehmend eine Gefahr: Hochwasser und Überschwemmungen (Bild) ===
Verschärfung der Hochwassersituation im Osten
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Donnerstag, 15. März 2012
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