Zehntes wissenschaftliches Bundesländerranking von INSM und WiWo
Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg vorn, Sachsen und Thüringen überholen erstmals ein westdeutsches Bundesland
Berlin – Bayern ist Niveausieger des zehnten Bundesländerrankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo), das heute in Berlin vorgestellt wurde. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Baden-Württemberg und Hamburg. Das Bundesländerranking basiert auf rund 100 sozio-ökonomischen Indikatoren mit denen Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und soziale Ausgewogenheit der Bundesländer gemessen und verglichen werden können.
Dynamiksieger in dem von der IW Consult erstellten Ranking ist Brandenburg. Kein anderes Bundesland hat sich in den Jahren 2008 bis 2011 besser entwickelt. Es folgen Sachsen und Berlin. Die geringste Dynamik wies krisenbedingt das Exportland Baden-Württemberg auf. Der Südwesten war schwerer von der Konjunkturkrise 2008-2009 getroffen, als andere Bundesländer. Die beste Aufwärtsentwicklung der alten Bundesländer zeigt Niedersachsen (Dynamikrang sechs).
INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr: „Beachtlich durch die Konjunkturkrise gekommen ist auch Bayern. Das Bruttoinlandsprodukt stieg hier zwischen 2008 und 2011 um 3,4 Prozent und damit weit stärker als der Bundesdurchschnitt mit nur 1,3 Prozent. Die Besten sind die Bayern am Arbeitsmarkt – eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent entspricht de facto Vollbeschäftigung. Hier reicht nur Baden-Württemberg heran.“
Quelle des süddeutschen Wirtschaftswunders ist einerseits die exportstarke Metall- und Elektro-Industrie, andererseits aber auch ein Branchenmix aus Logistik, wissensintensiven Dienstleistungen und einem bedeutenden Medizintechniksektor.
Die eigentliche Überraschung des Niveauvergleichs findet im Mittelfeld statt. Henning Krumrey, stellvertretender Chefredakteur der WirtschaftsWoche: „Die niveaustärksten Ost-Bundesländer Sachsen und Thüringen haben sich erstmals in der Geschichte des Bundesländerrankings vor ein West-Bundesland geschoben: Bremen. Beide Länder punkten vor allem mit einem starken Arbeitsmarkt: Die Arbeitsplatzversorgung in Sachsen ist mit 77,2 Prozent überdurchschnittlich. Sie hat von 2008 bis 2011 um 4,4 Prozentpunkte überproportional zugelegt. Auch Thüringen rangiert hier unter den Top 5 des Niveaurankings.
Mit einer Patentintensität von 25 Patentanmeldungen je 100.000 Einwohner lassen beide Freistaaten zudem bereits vier alte Bundesländer hinter sich. „Hier ist der Osten nicht mehr nur verlängerte Werkbank des Westens, sondern wird innovativer. Und das ist eine Voraussetzung für mehr Wertschöpfung und Wohlstand“, so Krumrey. Sorgen haben beide Länder mit einer überdurchschnittlich hohen Quote von Schulabbrechern. „Hier liegen alle ostdeutschen Länder hinten – das ist die zentrale bildungspolitische Herausforderung dort“, so der WiWo-Vize weiter.
Auch Brandenburg verdankt seinen Dynamiksieg vor allem Arbeitsmarkterfolgen. In keinem anderen Land hat sich die Arbeitsplatzversorgung so stark verbessert: Der Anteil der Erwerbstätigen stieg um 4,7 Prozentpunkte. Mit einem Niveau von 75,4 Prozent aller Erwerbsfähigen bewegt sich Brandenburg im gesamtdeutschen Mittelfeld. Aufwärts entwickeln sich vor allem die hauptstadtnahen Regionen. Studienleiter Michael Bahrke: „Ohne Berlin gäbe es zum Beispiel keinen neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg International, BBI, und keine rund 200 Ansiedlungsprojekte mit 9000 neuen Arbeitsplätzen. Die Terminposse um die Eröffnung des Flughafens ist in diesem Ranking natürlich noch nicht abgebildet. Möglicherweise werden sich die dadurch verursachten Schäden für Berlin und Brandenburg in späteren Vergleichen zeigen.“
Die Hauptstadt Berlin präsentiert sich zwar dynamikstark (Rang drei), ist in diesem Ranking aber dennoch Niveau-Schlusslicht. „Schuld daran ist eine gespaltene Entwicklung. Nicht alle Berliner nehmen am Wiederaufstieg der Stadt teil“, so INSM-Geschäftsführer Pellengahr. Die Wirtschaftsleistung der Hauptstadt stieg zwischen 2008 und 2011 mit 4,5 Prozent mehr als dreimal so stark wie im Bundesmittel, die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 4,3 Prozent. Dennoch hat Berlin die höchste Arbeitslosenquote (13,3 Prozent) und die höchste Jugendarbeitslosigkeit, die 2011 mit 13,4 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt war. INSM-Geschäftsführer Pellengahr: „Berlin muss stärker Verantwortung für sich selbst übernehmen. Auch das Flughafendesaster zeigt, dass man mit flotten Sprüchen nach dem Motto `arm aber sexy´ nicht weiterkommt. Die Hauptstadt-Region ist gut zwei Jahrzehnte nach der Einheit volljährig und braucht ein professionelles Politik-Management.“
Alle Ergebnisse der Studie sowie detaillierte Stärken-Schwächen-Profile aller Bundesländer in der nächsten Ausgabe der WirtschaftsWoche und im Internet unter www.bundeslaenderranking.de und www.wiwo.de
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Freitag, 7. September 2012
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