Montag, 9. Januar 2012

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Im Zusammenhang mit TelDaFax: Strafanzeige gegen verivox

Verdacht: Vermittlung von Kunden an Teldafax, obwohl Liquiditätsprobleme bereits bekannt waren - Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg

Heidelberg/Troisdorf. Im Zusammenhang mit der Teldafax-Insolvenz soll nun die Staatsanwaltschaft ermitteln, inwiefern sich die Führung des Vertriebsportals Verivox strafbar gemacht hat. Eine Strafanzeige wegen gewerbsmäßigen Betrugs sowie Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr liegt der Staatsanwaltschaft Heidelberg vor (Az 320 Js 28010/11). Für Kunden, die Geld an TelDaFax verloren haben, ergeben sich nach Ansicht von Experten unter Umständen sogar Ansprüche gegen Verivox.

Es besteht der Verdacht, dass Verivox für überhöhte Provisionen Strom- und Gaskunden durch Manipulation der Tarifdarstellung an Teldafax vermittelt hat, obwohl die Verivox-Geschäftsleitung von den Liquitätsproblemen des Energieversorgers wusste. Verivox hätte damit auch in Kauf genommen, dass Verbraucher trotz Bezahlung nicht ordnungsgemäß beliefert wurden. Mehrere hunderttausend Kunden in Deutschland sind von der Teldafax-Insolvenz betroffen.

Nach den bisherigen Ermittlungen des Insolvenzverwalters Biner Bähr war Teldafax bereits seit Mitte des Jahres 2009 insolvenzreif. Jetzt wird durch die Staatsanwaltschaft Heidelberg aufzuklären sein, inwiefern Verbraucher seitens Verivox bewusst und wider besseres Wissen getäuscht und geschädigt worden sind, indem das Vertriebsportal die Tarife des Versorgers bevorzugt und gegen Geld an Kunden vermittelt hat. Seit kurz vor Weihnachten liegt der Staatsanwalt Heidelberg eine entsprechende Strafanzeige vor.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, Verivox habe in Kenntnis der bedenklichen Finanzlage von TelDaFax Strom- und Gaskunden an den Anbieter vermittelt, rechnen Experten mit erheblichen Problemen für das Vertriebsportal Verivox: „Sämtlichen betroffenen Verbrauchern, denen Verivox in Kenntnis der Zahlungsfähigkeit Stromlieferverträge mit der TelDaFax GmbH vermittelt hat, stünden dann unter Umständen Schadenersatzansprüche zu“, sagt Ben M. Irle, Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz. „Angesichts der Anzahl betroffener Verbraucher könnten diese Ansprüche durchaus erheblich sein und für Verivox ein ernst zu nehmendes Problem darstellen."

Bereits im August wurde im Handelsblatt und in der Financial Times Deutschland unter Berufung auf eidesstattliche Versicherungen eines ehemaligen Teldafax-Managers der Vorwurf erhoben, zwischen Einzelpersonen von Verivox und Teldafax seien exklusive Informationen ausgetauscht worden. So habe das Verkaufsportal Verivox Tarife anderer Anbieter vorab an Teldafax gegeben und damit die Darstellung der Stromangebote maßgeblich beeinflusst. Im Gegenzug soll Teldafax besonders hohe Provisionen an Verivox gezahlt haben.

Der mittelständische Energieversorger FlexStrom hat kurz vor Weihnachten Strafanzeige wegen gewerbsmäßigen Betrugs sowie Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr erstattet und die notwendigen Strafanträge gegen die Verivox-Verantwortlichen gestellt. FlexStrom sieht sich bereits seit 2009 durch Verivox systematisch benachteiligt, offenbar weil das Familienunternehmen deutlich geringere Provisionen zahlt als andere Anbieter.

Teldafax war laut Insolvenzverwalter Bähr mit einst mehr als 700.000 Strom- und Gaskunden der größte unabhängige Energieanbieter Deutschlands. Das Unternehmen war im Frühsommer dieses Jahres zusammengebrochen. Mehrere hunderttausend Strom- und Gaskunden machen derzeit im Insolvenzverfahren Erstattungsansprüche gegen den Versorger geltend.


Staatsanwaltschaft Heidelberg, 320 Js 28010/11

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=== Pressekontakt ===

Herr Dirk Hempel

FlexStrom Aktiengesellschaft
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Berlin

EMail: dirk.hempel@FlexStrom.de
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Telefon: 030 214 998 470

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