Mittwoch, 1. Februar 2012

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Vermittlungsprovisionen in der Finanz- und Versicherungsbranche

Hannover (news4germany) - Die Finanzkrise hat ihre Spuren hinterlassen und bei vielen Verbrauchern für nachhaltige Verunsicherung gesorgt. Nicht nur das Vertrauen in Finanzprodukte ist gesunken, sondern auch das Vertrauen in die Finanz- und Versicherungsvertriebe. Auch die Politik hat auf diese Entwicklung reagiert. So hat der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages erst vor kurzem den Beschluss gefasst, Provisionen für die Vermittlung von Versicherungsprodukten zu begrenzen. Die Meinungen hierzu gehen jedoch weit auseinander.

Thomas Bilitewski, der bei der AWD Deutschland GmbH für die Bereiche Produktmanagement und Beratungsprozesse verantwortlich ist, weiß: „Die Interessen des Kunden müssen auch bei der Frage nach der Provisionshöhe immer gewahrt bleiben. Das gilt bei der Vermittlung von Finanzprodukten generell.“ Der AWD-Experte kann auf eine langjährige Erfahrung in der Finanz- und Versicherungsbranche zurückblicken und ist seit 2004 in der Geschäftsführung der AWD Deutschland GmbH tätig.

Der Vorschlag des Finanzausschusses zu diesem Thema sieht vor, per Gesetz eine Obergrenze für Vermittlungsprovisionen bei privaten Kranken- und Lebensversicherungen festzulegen. Zuvor hatte bereits die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht darauf hingewiesen, dass in einigen Fällen Vermittlungsprovisionen gezahlt wurden, die deutlich über dem Durschnitt von acht bis zehn Monatsbeiträgen lagen und Vermittler häufiger Kunden in den ersten Jahren nach Unterzeichnung des Vertragsverhältnisses abgeworben haben, um zusätzliche Provisionen zu kassieren.

Von Kundenseite werden aber auch die mit den Provisionszahlungen einhergehenden Vorteile anerkannt. Der aus Köln stammende Andreas Fester ist gelernter Bankkaufmann und arbeitet derzeit für eine große Unternehmensberatungsgesellschaft. Privat lässt er sich bei den Themen Vorsorge und Absicherung von einer qualifizierten Finanzberaterin unterstützen. Fester vertritt die Meinung: „Wenn sich die Beratung als kundenorientiert erweist und wirklich Vorteile aufzeigen kann, die man ohne die Beratung nicht gehabt hätte, dann sind auch eingerechnete Provisionen in Ordnung. Denn Provisionen muss man überall im Finanzmarkt bezahlen.“ Das macht deutlich, dass heutzutage die meisten Verbraucher wesentlich aufgeklärter sind, als der Gesetzgeber glaubt. Daher ist sich der Versicherungskunde auch darüber im Klaren, dass die von ihm in Anspruch genommene Beratung letztendlich über die in die Versicherungsprämien eingepreisten Provisionen finanziert wird.

Andreas Fester nimmt für die eigene Finanzplanung die Dienste der AWD-Finanzberaterin Johanna Dieckmann aus Köln in Anspruch und kommt dabei zu dem Ergebnis: „Wenn ich zu einer Bank gegangen wäre, hätte ich auch eingerechnete Provisionen für die Beratungsleistungen bezahlt, aber höchstwahrscheinlich einen nicht so hohen Zeiteinsatz und damit einen nicht so umfangreichen Beratungsaufwand geboten bekommen. Aber genau auf diese Vorteile kam es mir an.“

„Provisionen und sonstige Kosten dürfen die Produkte nicht so stark belasten, dass sie für den Kunden uninteressant werden“, weiß Thomas Bilitewski von AWD. Trotzdem sollte sich auch jeder der Tatsache bewusst sein, dass eine kundenorientierte Beratung nur möglich ist, wenn dafür ausreichend Zeit aufgewendet wird, so der AWD-Experte. Bei der Diskussion um Provisionen dürfen die Themen Kundenorientierung und Beratungsqualität keinesfalls unter den Tisch fallen. Thomas Bilitewski: „Zur Kundenorientierung gehört auch, dass bezüglich der Provisionshöhen die Kundeninteressen gewahrt bleiben.“

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