Zukunft jenseits der Klischees – 1.000 Jahre Russen und Deutsche
Was verbindet Deutsche und Russen, in Kunst und Kultur, in geschichtlicher Hinsicht? Wie haben sich die deutsch-russischen Beziehungen historisch entwickelt, was macht sie heute aus? Mit dem Kursbuch zur Ausstellung „Russen & Deutsche – 1000 Jahre Kunst, Geschichte und Kultur“ soll vor allem die jüngere Generation an die gemeinsame deutsch-russische Geschichte herangeführt werden. Auf Initiative des Petersburger Dialogs und in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz entstanden, erscheint das Kursbuch im Cornelsen Verlag begleitend zur Ausstellung, die ab dem 6. Oktober 2012 im Rahmen des Russlandjahres in Deutschland 2012/2013 im Neuen Museum in Berlin zu sehen sein wird. Das Kursbuch ist ein Wegweiser durch die Ausstellung und leistet zugleich viel mehr als das: Erstmals wird Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie allen interessierten Lesern ein kompakter Einblick in ein Jahrtausend kultureller und politischer Verbindungen
zwischen Russen und Deutschen geboten. In 12 Kapiteln finden sich Beiträge, ein Übersichtsplan der Ausstellung sowie ein reichhaltiger Fundus an Abbildungen der einzigartigen Exponate. Herausgeber des Kursbuches sind der Petersburger Dialog e.V. und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Die Kenntnis der Vergangenheit ist der Schlüssel zur Gegenwart: Das Kursbuch zur Ausstellung beleuchtet das deutsch-russische Verhältnis von den Beziehungen zwischen Altrussland und dem Westen über den technischen und wissenschaftlichen Austausch in der Frühen Neuzeit und die machtpolitischen Bündnisse des 19. Jahrhunderts bis zu den zwei Weltkriegen und in die Gegenwart hinein. Anhand von über 50 Fallbeispielen mit vertiefenden Texten, Karten und Zeitleisten werden die Beziehungen zwischen beiden Völkern über die Jahrhunderte dargestellt, die von Brüchen und Neuanfängen, von einem wechselvollen, aber immer auch intensiven Austausch erzählen. Das Kursbuch macht deutlich: Die Zukunft liegt jenseits der Klischees, die das Bild vom jeweils anderen in der jüngeren Vergangenheit prägten.
Die Beiträge im Kursbuch zur Ausstellung unterstützen die pädagogische Vermittlung im Geschichts-, Kunst- oder Russischunterricht der Oberstufe. Nicht zuletzt sollen der Ausstellungsbesuch und die Behandlung im Unterricht dazu dienen, Vorurteile zu überwinden und das Interesse der Schüler für die gemeinsame deutsch-russische Geschichte zu wecken.
Russen & Deutsche. 1000 Jahre Kunst, Geschichte und Kultur
Kursbuch zur Ausstellung
128 Seiten / 14,95 Euro (D)/ ISBN 978-3-06-064351-6
http://www.cornelsen.de/aktionen/1.c.3134478.de?WT.mc_id=b.Aktionen.120927.OnsiteAnzeigeCVStartseite.RussenundDeutsche
Infos zur Ausstellung im Neuen Museum unter: http://www.smb.museum/smb/kalender/details.php?objID=25017
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Riester-Rente Plus überzeugt bei Transparenz und Leistung http://www.themenportal.de/wirtschaft-finanzen/riester-rente-plus-ueberzeugt-bei-transparenz-und-leistung-76871
Riester-Rente Plus überzeugt bei Transparenz und Leistung
Die neue Riester-Rente Plus, die die Hannoversche seit Juli 2012 in Kooperation mit der ING-DiBa vertreibt, erfüllt zentrale Forderungen der Verbraucherschützer. Die Stiftung Warentest beurteilt den Tarif in ihrem aktuellen Vergleich mit der im Test vergebenen Bestnote „gut“. Nur insgesamt fünf von 29 Tarifen erhielten dieses Qualitätsurteil.
Hannover/Frankfurt a. M., 5. Oktober 2012 – Zu viele Kosten, ein kompliziertes Zulagenverfahren und zu intransparent - das sind häufig geäußerte Kritikpunkte an der Riester-Rente. In der Tat verschenken Riester-Sparer hunderte von Millionen, weil sie die Zulagen gar nicht abrufen oder nicht vollständig abschöpfen. Eine Studie des Instituts für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF) im Auftrag der Hannoverschen enthüllt, dass beispielsweise nur 19 % der Deutschen wissen, wie oft ein Zulagenantrag gestellt werden muss – nämlich nur einmal bei Abschluss der Riester-Rente und bei wesentlich veränderten Lebenssituationen, wie Heirat, Geburt eines Kindes oder Arbeitslosigkeit.
Die Zulagengarantie der Hannoverschen
Kunden mit der Riester-Rente Plus erhalten die Garantie, dass sie ihre optimalen Zulagen erhalten. Sollte dies nicht der Fall sein, erstattet die Hannoversche den Differenzbetrag. Deshalb bietet der Direktversicherer einen persönlichen Erinnerungsservice, eine exklusive Hotline für Fragen, eine Zulagencheckliste und natürlich den Dauerzulagenantrag.
Transparent: Kostenausweis und Beipackzettel
Die Kosten des Vertrages werden transparent in Euro und Cent nachvollziehbar ausgewiesen. Als einer von wenigen Anbietern gibt die Hannoversche bei der Riester-Rente Plus eine Gesamtkostenquote an, die die Kostenbelastung von Verträgen vergleichbar macht.
Was die Bundesregierung plant, hat die Hannoversche als einziger Versicherer schon jetzt: Ein „Beipackzettel“, ein leichtverständlicher Steckbrief über alles Wichtige zum Produkt, informiert die Kunden über Produkteigenschaften, Kosten oder die mögliche Wertentwicklung.
Besonders niedrige Kosten
Dank der Synergieeffekte durch die Kooperation mit der ING-DiBa liegen die Kosten der Riester-Rente Plus während der gesamten Vertragslaufzeit bei sehr niedrigen 5,5%. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten von Riester-Renten Verträgen liegen bei mehr als dem Doppelten. Ein Anbieterwechsel ist ohne Gebühren möglich.
Das neue Produkt ist exklusiv für Kunden der ING-DiBa und deren Ehepartner erhältlich. Die ING-DiBa übernimmt im Rahmen der Kooperation die Kundenansprache und Weiterleitung der Kunden an die Hannoversche. Diese wiederum berät die Interessenten, erstellt individuelle Angebote und kümmert sich um die Vertragsführung.
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Herr Stefan Lutter
Hannoversche Lebensversicherung AG
VHV-Platz 1
30177
Hannover
EMail: slutter@vhv-gruppe.de
Website: www.hannoversche.de
Telefon: 0511.907-4810
=== Über die Hannoversche ===
Als Deutschlands erster Direktversicherer bietet die Hannoversche ihren Kunden seit über 135 Jahren Sicherheit. So vertrauen bereits über 600.000 Kunden auf leistungsstarke Produkte in den Bereichen Leben-, Kfz- und Hausratversicherungen. Ausgezeichnete Platzierungen in unabhängigen Vergleichstests bestätigen immer wieder sowohl Produkt- als auch Servicequalität. Die im Direktversicherungsmarkt einzigartig niedrige Stornoquote unterstreicht die exzellente Beratungsqualität. Die Hannoversche Lebensversicherung AG und die Hannoversche Direktversicherung AG gehören zu der VHV Gruppe.
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HFH gratuliert 4.000 Absolventen http://www.themenportal.de/bildungspolitik/hfh-gratuliert-4-000-absolventen-24665
HFH gratuliert 4.000 Absolventen
Fernhochschule im 15. Jahr: 1.240 Studienanfänger im laufenden Semester
Hamburg, 5. Oktober 2012: Bei der Absolventenfeier der HFH Hamburger Fern-Hochschule wurde Stephan Hatheuer als 4.000 Absolvent der gemeinnützigen Hochschule beglückwünscht. Der 29-jährige Österreicher, der an der Grenze zu Oberbayern lebt, hatte an der HFH ein verkürztes Studium Wirtschaftsingenieurwesen erfolgreich absolviert. Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter François konnte bei der Abschlussfeier in Hamburg 124 Absolventinnen und Absolventen begrüßen – so viele, wie noch nie in der 15-jährigen Geschichte der Hochschule. Gleichzeitig freut sich die HFH über aktuell 1.240 Studienanfänger im laufenden Herbstsemester; auch das ein Rekord für die Hochschule mit über 10.000 Studierenden, die im deutschsprachigen Raum über 40 Studienzentren anbietet.
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Herr Kay Becker
HFH - Hamburger Fernhochschule
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22081
Hamburg
EMail: kay.becker@hamburger-fh.de
Website: www.hamburger-fh.de
Telefon: 040 35094-363
"Mama, ich will nach Hause!" http://www.themenportal.de/familie/mama-ich-will-nach-hause-26823
"Mama, ich will nach Hause!"
Die geistig behinderte Victoria (25) will unbedingt zurück zu ihrer Familie – doch anstatt das zu erlauben, wird sie im katholischen Behindertenheim der „Barmherzigen Brüder“ mit starken Medikamenten ruhig gestellt, wenn sie ihren Willen äußert. Sie darf keinen Kontakt zu ihrem Verlobten haben, ihren gemeinsamen anderthalbjährigen Sohn darf sie nur einmal im Monat sehen. Auf dem Internetblog „Freiheit-fuer-Victoria.de“ appelliert ihre Mutter an die Grundrechte für ihre Tochter sowie an die Menschlichkeit von Gericht und Jugendamt in Erding - und kämpft für die Entlassung ihrer Tochter aus dem Heim.
Schwindegg, 5. Oktober 2012. Wenn geistig behinderte Menschen Vater oder Mutter werden, entsteht oft ein großer Berg von Problemen. Patricia Blum kann ein Lied davon singen. Sie ist verzweifelt. Seit mehr als zwei Jahren ringt die 53-Jährige mit Gerichten und Ämtern darum, ihrer geistig behinderten Tochter wieder eine Familie bieten zu können. Seit Victoria 2010 im Alter von 23 Jahren von einem Nicht-Behinderten schwanger wurde und später Sohn Max das Leben schenkte, ist alles anders. Denn seit dieser Zeit, lebt Victoria auf gerichtliche Anordnung hin nicht mehr in der Obhut ihrer Mutter, sondern in einem Heim der katholischen „Barmherzigen Brüder“ für geistig Behinderte im oberbayerischen Algasing. Ihr Sohn Max - inzwischen anderthalb Jahre alt - muss laut Entscheidung des Amtsgerichts Erding bei einer anonymen Pflegefamilie aufwachsen. Nur einmal im Monat darf die Mutter Max für eine Stunde sehen.
Zwangs-Spirale statt Menschenrecht
Victoria will unbedingt zurück zu ihrer Familie. „Bei jedem Besuch, bei jedem Telefonat mit mir, fleht mich Victoria an: Mama, ich will nach Hause. Doch anstatt ihr das zu erlauben, wird sie jedes Mal mit starken Medikamenten ruhig gestellt. Zu allem Übel wurde ihr direkt nach der Geburt ihres Sohnes und gegen ihren Willen im Heim der Barmherzigen Brüder eine Zwangs-Spirale eingesetzt. Meine Tochter ist nur noch ein Häuflein Elend.“ Das Schicksal ihrer Tochter schildert ihre Mutter Patricia Blum auf dem Blog www.freiheit-fuer-victoria.de und appelliert an die Menschlichkeit von Gericht und Jugendamt im oberbayerischen Erding.
Auch den Kontakt mit ihrem Verlobten und Vater von Max, hat Victorias vom Gericht bestellter gesetzlicher Betreuer ihr strikt verboten. Obwohl beide sich lieben und heiraten wollen. Denn der Ex-Flugkapitän, ein ehemaliger Freund von Victorias Mutter, lebte mit ihr und Victoria gemeinsam in einer Wohngemeinschaft. Ihm erlaubt das Jugendamt Erding ebenfalls nur eine Stunde im Monat den Kontakt mit seinem Sohn Max.
Laut Grundgesetz sind geistig Behinderte in Deutschland Nicht-Behinderten gleichgestellt. Nach Artikel 6 des Grundgesetzes stehen Ehe und Familie unter besonderem Schutz des Staates. Auch die UN-Richtlinien über die Rechte geistig Behinderter sind eindeutig: Gleichstellung muss sein! Professor Erhard Fischer, der an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für Sonderpädagogik leitet, befürwortet das Recht Behinderter, ebenfalls Kinder zu bekommen. Knapp 2000 Kinder geistig Behinderter leben in Deutschland, Tendenz steigend. „Pauschalisieren und Generalisieren nach dem Motto: ‚Das dürft ihr nicht’, ist nicht akzeptabel“, sagt Professor Fischer.
Das Recht auf Liebe und Familienglück wie alle anderen Menschen auch
„Für meine geistig behinderte Tochter gelten Gleichstellung und Menschenrechte offensichtlich nicht“, sagt ihre Mutter, die Victoria mit zwei Geschwistern zusammen groß gezogen hat. „Doch Victoria hat das gleiche Recht auf Liebe und Familienglück wie alle anderen Menschen auch. Wir wollen als Familie zusammenleben – Victoria, ihr Verlobter, Max und ich.“
Auch Professor Georg Marckmann, Medizinethiker von der Ludwig-Maximilians-Universität München betont die Bedeutung der Familie im Fall von geistig behinderten Elternteilen. „Wenn geistig Behinderte Kinder bekommen, stehen Liebe und Geborgenheit im Vordergrund, die Kinder durch ihre Familie bekommen können“, sagt er. „Wichtig ist die emotionale Bindung zum Kind. Eventuelle Defizite in der Betreuung müssen durch andere ausgeglichen werden können.“
„Gegen den Willen der Eltern dürfen Kinder nicht prophylaktisch von der Familie getrennt werden. Auch bei geistiger Behinderung der Eltern nicht“, schreibt Professor Joachim Walter von der Evangelischen Fachhochschule Freiburg in seinem Beitrag „Selbstbestimmte Sexualität als Menschenrecht“ im Forum „Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Nach der Erfahrung von Professor Walter sind deutsche Gerichte in moralischen Fragen aber bisweilen noch rückständig. „Es fällt Richtern schwer, geistig behinderten Menschen mehr zu glauben als zum Beispiel gut situierten Mitbürgern. Obendrein können sich viele nicht vorstellen, dass so genannte „gesunde" Männer sich mit diesen „Krüppeln" einlassen. Sie glauben, wer das tut, muss selbst psychisch krank sein.“
Paradoxe Entscheidungen des Erdinger Amtsrichters
Könnte in Fall von Victoria und ihres Verlobten auch am Amtsgericht Erding eine solche Denkweise geherrscht haben? Einige Dinge würden zumindest dafür sprechen: Der zuständige Amtsrichter und der von ihm bestellte gesetzliche Betreuer Victorias bezichtigten deren Verlobten – zu Unrecht – des sexuellen Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Person. Ein entsprechendes Strafverfahren wurde inzwischen eingestellt. Paradox: Obwohl Amtsrichter Wolfgang Grimm Victorias Verlobten offensichtlich für den Vater von Max hielt und dies seiner Entscheidung zugrunde legte, Victoria von ihrer Mutter und ihrem Verlobten zu trennen, verweigerte er ihm mehrfach die Anerkennung der Vaterschaft sowie des Sorgerechts - obwohl dieser bei seiner Heimatgemeinde eine Vaterschaftsurkunde für seinen künftigen Sohn beantragt und zahlreiche Eingaben beim Amtsgericht Erding dazu gemacht hatte. Mit diesem Vorgehen verhinderte das Gericht, dass Sohn Max nach der Geburt bei seinem leiblichen Vater leben
konnte.
Auf Antrag von Victorias Mutter und ihres juristischen Vertreters setzte das Gericht immerhin einen Rechtspfleger ein, der Victorias Rechte vertreten sollte. „Allerdings stimmte dieser Rechtsanwalt in allen Punkten den Entscheidungen von Amtsrichter Grimm und dem von diesem eingesetzten gesetzlichen Betreuer zu, anstatt sich für Victorias Wünsche einzusetzen, die statt im Heim zu leben, sofort nach Hause wollte“, schreibt Patricia Blum in ihrem Blog. Möglicherweise eine Reflexhandlung – denn der betreffende Rechtsanwalt ist Partner in der Kanzlei von Bernd Grimm, einem direkten Verwandten des Amtsrichters.
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Frau Patricia Blum
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Stille Seuche auf Bauernhöfen macht Angst http://www.themenportal.de/wirtschaft/stille-seuche-auf-bauernhoefen-macht-angst-78519
Stille Seuche auf Bauernhöfen macht Angst
Berlin (wnorg) - Tote Tiere, hilflose Landwirte. Ob Rinderwahnsinn, Geflügelpest oder die Maul-und-Klauen-Seuche, immer wieder sind in den vergangenen Jahren Tierseuchen aufgetreten. Begleitet von Medienrummel und politischem Aktionismus. Nahezu unbemerkt breitet sich aber eine Krankheit aus, die seitens der Behörden in keiner offiziellen Statistik geführt wird. Chronischer Botulismus heißt das Schreckgespenst, vor dem vor allem Landwirte in Norddeutschland zittern. Ganze Rinderherden verenden an einer schleichenden Vergiftung, ausgelöst durch das Bakterium Chlostridium Botulinum. Inoffizielle Schätzungen gehen davon aus, dass in den vergangenen Jahren Hunderte wenn nicht sogar Tausende Höfe betroffen waren.
Botulinum Toxin wirkt langsam, die Symptome sind diffus, eine Diagnose daher schwierig. Wissenschaftler und Tiermediziner streiten hartnäckig darüber, ob es den chronischen Verlauf des Botulismus überhaupt gibt. Dennoch haben Botulismus-Experten unter anderem an Höfen in Niedersachsen und Mecklenburg nachgewiesen, dass der dortige Viehbestand dem Bakterium zum Opfer fiel. Die Rinder zeigten Symptome wie Durchfall, Bewegungsstörungen und allgemeine Schwäche. Viele Kälber kamen tot zur Welt. Auch bei den Landwirten und ihren Familien zeigten sich teils schwere Krankheitsverläufe. Bei Menschen macht sich eine Infektion mit Botulinum Toxin durch eine Beeinträchtigung des Nervensystems bemerkbar: Lähmungen und Störungen in der Muskulatur, starke Müdigkeit. Auch Durchfall, Blasenstörungen oder Verstopfung werden diagnostiziert.
Zwar bessern sich die Symptome, sobald ein Mensch dem Auslöser nicht mehr ausgesetzt ist, werden aber zu große Mengen an infizierter Nahrung aufgenommen, kann der chronische Botulismus zum Tod führen. Im Gegensatz zu akutem Botulismus ist der chronische Krankheitsverlauf nicht meldepflichtig, Daten für eine Fallstatistik fehlen deshalb. Auch dieses Vorgehen halten Botulismus-Experten für fahrlässig: Da die Krankheit offiziell nicht anerkannt ist, müssen die Höfe auch nicht gesperrt werden, verseuchte Erzeugnisse dürfen weiterhin verkauft werden. Für die Landwirte gibt es zudem keine finanzielle Entschädigung wie es bei anderen Tierseuchen der Fall ist. Betroffene Bauern stehen somit häufig vor dem Ruin.
Seitens der Politik wird zum Teil beruhigt der der chronische Botulismus als nicht ausreichend bewiesene These „Hypothese“ abgetan. Diese, so das Bundeslandwirtschaftsministerium, diene „zur Erklärung eines unspezifischen Krankheitsbildes“. Schnell bei der Hand sind oft auch Erklärungen wie schlechte Haltungsbedingungen und mangelnde Hygiene.
Da die Zahl der Krankheitsfälle in den vergangenen Jahren zugenommen hat, suchen Botulismus-Experten verstärkt nach den Ursachen für die Verbreitung des Bakteriums. Vor allem die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft rückt dabei in den Fokus. Ist es die Massentierhaltung in nicht artgerechten Ställen? Sind es Wildtiere, die von Erntemaschinen erfasst werden und als Kadaver mit dem Futter verarbeitet werden?
Eine andere Theorie nimmt die Biogasanlagen ins Visier: Mit Chlostridien verseuchter Gärschlamm wird demnach als Dünger auf Feldern mit Futterpflanzen verbreitet. Bis jetzt forschen nur wenige Mediziner, Mikrobiologen und Neurologen an Ursachen, Verbreitung und Krankheitsverlauf einer Infektion mit Botulinum Toxin. Zwar sehen Experten bislang noch keine weitreichende Gefährdung der Verbraucher – da das Krankheitsbild aber noch so gut wie unerforscht ist, bleibt das genaue Ausmaß der Verbreitung im Dunkeln. Langfristig, so die Befürchtung, könnte das Bakterium in größeren Dimensionen in der Nahrungskette Fuß fassen.
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